Zeitungsartikel Passauer Neue Presse
vom 12.3.2007


Stelldichein der regionalen Kunstschaffenden
101 BBK-Mitglieder präsentieren sich im Kulturmodell
- Noch nie so viele Teilnehmer - Schau läuft bis 31. März


101 Mitglieder des BBK stellen derzeit im Kulturmodell aus, mehr als 50 waren zur Vernissage am Samstag gekommen.
Über die gelungene Schau freuten sich mit Vorsitzendem Hubert Huber (vorne) Kustodin Christa Hartl (rechts daneben), Norbert Sterl, Leiter des Staatlichen Hochbauamts (von links), MMK-Gründer Hanns Egon Wörlen und Grünen- MdL Eike Hallitzky. (Foto: Warmuth)


von Gertie Falk

Das ist absolut rekordverdächtig: 101 der insgesamt 207 Mitglieder des BBK (Bund Bildender Künstler) Niederbayern stellen derzeit im Kulturmodell Bräugasse aus. Und zur Vernissage kamen fast 200 Besucher, davon rund 50 Künstler. Nicht verwunderlich also, dass sich BBK-Vorsitzender Hubert Huber rundum zufrieden zeigte: "Bei der Jahresausstellung kann sich jedes Mitglied mit je einer Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren. Damit ist eine große Vielfalt an Kunst garantiert." In der Tat ist das Spektrum der Bildenden Kunst riesig. Vertreten sind alle Stilarten, Techniken und Materialien. Da gibt es den Battutoschliff in edlen Gläsern zu bewundern. Der Besucher erfährt, was man unter Kettenstricktechnik versteht und was in der Fotografie gerade angesagt ist. So manche Überraschung erwartet den Kunst-Spaziergänger bei den Plastiken. Besonders witzig ist die Holzskulptur "Kunsthappen" von Ernst Hingerl aus Pettenbach. Auf einem Sockel thront ein riesiges rot-blaues Tortenstück, in dem eine große grün-blaue Gabel steckt. "Kein Apfelbäumchen" nennt Hendrik Wiethase seine Skulptur. Diese besteht aus einem abgesägtem Baum, an dem ein Brief befestigt ist. Der neugierige Besucher kann darin lesen: "Liebste Sabine, weißt du noch, dass wir uns unter diesem Baum zum ersten Mal geküsst haben? Dein Hendrik". Ein Romantiker also, den man gerne kennenlernen möchte. Und das ist möglich. Hubert Huber forderte die Vernissage-Besucher auf: "Besuchen Sie die Künstler! Auf unserer Internetseite sind ihre Adressen zu erfahren. Und vergessen Sie nicht, dass die Bildenden Künstler kleine Unternehmer sind." Dabei gab der BBK-Vorsitzende zu bedenken, dass in Deutschland nur zwei Prozent der Kunstschaffenden von ihrer Arbeit leben können. Umso mehr seien die BBK-Mitglieder der Stadt Passau zu Dank verpflichtet, im Kulturmodell ausstellen zu können. Die Teilnehmer kommen aus Stadt und Landkreis Passau, dem Bayerischen Wald oder dem Rottal bis hin nach Landshut. Und sogar aus dem oberbayerischen Neuötting und Gauting, dem benachbarten österreichischen Schwarzenberg, und dem innviertlerischen St. Florian haben sich Kunstschaffende dem BBK Niederbayern angeschlossen und zeigen im Kulturmodell ihre Arbeiten. Viele der Künstler haben sich bereits bei Einzelausstellungen präsentiert. So zeigte vor kurzem Florian Geissler aus Geisenhausen seine Keramiken im Spectrum Kirche. In der Jahresausstellung ist er mit einem Kopf aus Ton vertreten. "Wir legen Wert darauf, dass die Beiträge für die Jahresausstellung aktuell sind. Es darf kein Beitrag eingereicht werden, der älter ist als zwei Jahre", erklärt Huber. Und so hat auch die Digital-Fotografie von Stephan Zeitler durchaus ihre Berechtigung. Sie heißt "Heat of the moment".


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